Wenn Kinder sterben …
Wenn ein Kind stirbt, ist dieser Verlust besonders hart und oft
für die Angehörigen nur schwer anzunehmen.
In gemeinsamen Gesprächen mit den Eltern und Geschwistern
können wir überlegen, wie wir den Abschieds- und
Trauerprozess gestalten. Es gibt die Möglichkeit, das Kind zu
Hause aufzubahren.
Sie dürfen Ihr Kind gerne noch einmal waschen, eincremen,
ankleiden und es selbst in den Sarg einbetten. Sie können bei
Bedarf den Sarg oder die Urne innen und außen nach Ihren
persönlichen Vorstellungen gestalten. Eltern, Geschwister,
Großeltern haben die Möglichkeit aktiv den Abschied Ihres
Kindes zu gestalten und werden auf Wunsch in alle Abläufe mit
einbezogen.
Kinder trauern auch – aber anders
Kinder trauern sprunghaft. Sie überraschen daher oft mit ihren
Empfindungen. Diese können zwischen himmel-hochjauchzend und zu
Tode betrübt schwanken. Scheinbar extreme Verhaltensweisen und
Gefühle wechseln
sich mit Zeiten ab, in denen sie ganz normal erscheinen. Da Erwachsene
oft durch ihren eigenen Trauerschmerz stark beansprucht werden, haben
sie oft nicht die Kraft, die Kinder auf ihrem eigenen Trauerweg zu
begleiten. Durch meine lange Erfahrung
als Kindertrauerbegleiterin, ist es mir besonders wichtig, Kinder
und Jugendliche in den Abschieds- und Trauerprozess mit einzubeziehen.
Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass Kinder mit einer guten
Vorbereitung und Begleitung durchaus in der Lage sind, sich mit dem
Thema Sterben, Tod und Trauer auseinander zu setzten. Sie verfügen
über eine natürliche Kompetenz und durch eine aktive
Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten, kann den Kindern der Verlust
erleichtert werden. Für die Kinder gehört das Sterben zum
Leben. Wir können gemeinsam nach Abschiedsformen suchen, bei denen
die Kinder ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck verleihen
können, z. B. einen Sarg bemalen, einen Erinnerungsbilderrahmen
gestalten, ein Bild malen und mit in den Sarg legen. Auch
Kinderbücher über das Sterben können sehr hilfreich
sein, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen.